Yoga ist mehr als Asanas

Yoga ist mehr als Asanas

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In den letzten Wochen sind mir ganz viele Themen für Blog-Artikel eingefallen. Sie haben nicht direkt mit Asanas und dem Yogabild zu tun, das man im Westen oft präsentiert bekommt. Deshalb brauchen die Artikel, die sich momentan in der gedanklichen Pipeline befinden oder in einem Ordner auf ihre Veröffentlichung warten, ein bisschen Erklärung.

 

Yoga ist mehr als Asanas

Viele Yogalehrer:innen sagen, dass Yoga mehr sei als Asanas (= Yogapositionen). Dieser Meinung bin ich auch, aber wenn ich früher nachgefragt habe, habe ich oft wenig befriedigende Antworten bekommen. Ich verstehe, dass es schwierig ist, etwas so Großes in Worte zu fassen – auch mir fällt es schwer. Aber ich versuche es:

Yoga ist nicht nur das Üben von Asanas. Dem Yoga liegen bestimmte Werte zugrunde, z.B. Nicht-Stehlen oder Selbststudium. Dafür gibt es Belege, die ca. 2000 Jahre alt sind. Wer den Yogaweg wählt, wählt in einer gewissen Weise auch diese Werte. Es ist ein Weg der Persönlichkeitsentwicklung. Asanas sind ein Teil davon – im Idealfall bereiten sie das Gefäß (den Körper und den Geist) darauf vor, dass (Selbst-)Erkenntnis möglich ist. Ein Mensch, der Yoga übt, muss nicht perfekt sein und auch nicht täglich bei Sonnenaufgang meditieren. Er muss sich nicht auf eine bestimmte Art kleiden oder etwas Bestimmtes (nicht) essen.  

Es reicht aus (und das ist gleichzeitig auch mega viel), das im einzelnen Moment Beste für ein respektvolles Miteinander mit allen Wesen und Ressourcen auf dieser Erde zu geben. Dazu gehört auch, gut für sich selbst zu sorgen.

 

Mein Lieblingsmantra

Daher mag ich dieses Mantra so sehr: Lokah samastah sukhino bhavantu. (Mögen alle Lebewesen dieser Erde frei und glücklich sein. Manchmal gibt es noch den Zusatz: … und möge ich mit meinen Gedanken, Worten und Taten dazu beitragen.)

Wenn man sich umsieht, ist der Weg dahin, dass alle Lebewesen auf dieser Erde frei und glücklich sind, natürlich noch sehr weit. Wer weiß, ob es überhaupt möglich ist, dieses Ziel zu erreichen!? Ich habe für mich entschieden, dass ich mit Hilfe von Yoga zumindest versuchen möchte, meinen Teil dazu beizutragen.

 

Fragen über Fragen:

Allein aus diesen Überlegungen ergeben sich schon ganz viele Fragen:

  • Warum bereiten Asanas “im Idealfall” Körper und Geist auf Erkenntnis vor? Ist es also nicht immer so? Was braucht es dafür?
  • Was ist denn dieses „Bild von Yoga im Westen“?
  • Geht es allen Yogaübenden so, dass sie nach einer bestimmten Zeit mehr über diese Werte und den tieferen Sinn von Yoga nachdenken?
  • Wie kann mich Yoga dabei unterstützen, mit den Herausforderungen des Lebens zurecht zu kommen?
  • Gibt es eine Yogapolizei, die vorgibt und überprüft, was man darf und was nicht?
  • Wie kann eine Yogapraxis aussehen, wenn ich nicht jeden Tag um 5:00 Uhr meditieren möchte? Was sagt da die Yogapolizei dazu?
  • Wie kann ich meine Persönlichkeitsentwicklung mit Hilfe von Yoga fördern?
  • Kann Yoga jede andere Bewegungspraxis ersetzen?
  • Was kann ich (im Kleinen) tun, um für ein respektvolles Miteinander zu sorgen?
  • Was sind Mantren? Wie wirken sie? Wer übersetzt sie? Wer erfindet die Melodien, in denen sie gesungen werden?
  • Wie kann man den Mittelweg zwischen diesem eigentlich leisen Yogaweg und Marketing, das es im Westen braucht, um mehr Menschen zu erreichen, schaffen? Ist das (k)ein Widerspruch?
  • Wie können die oben genannten Werte auch dabei helfen, für möglichst viele Menschen hilfreiche Umgangsformen zu haben?

 

Das ist eine Auswahl der Themen, die mich umtreiben und zu denen ich gerne Blog-Artikel schreiben würde. Wenn Dich Fragen davon interessieren, schreib mir gerne ein Mail! Und wenn Du weitere Fragen hast, sag auch gerne Bescheid. Ich denke gerne über diese Dinge nach – es ist für mich ein Teil des oben genannten Selbststudiums, mich damit auseinander zu setzen. 

Wenn Du schon Yoga übst oder sogar Yogalehrer:in bist: Ist Yoga für Dich mehr als Asanas und wenn ja, wie erklärst Du das?


Hab eine feine Zeit!
Liebe Grüße, Lena.

 

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