Warum Yoga-Challenges problematisch sind… (Teil 3)

Warum Yoga-Challenges problematisch sind… (Teil 3)

Lenayoga-Sessel-Mail-Header Warum Yoga-Challenges problematisch sind... (Teil 3)

 … und ich trotzdem eine anbiete.

Was ist eine Yoga-Challenge?

In den letzten Jahren ist es in Mode, z.B. auf Social Media, Challenges anzubieten, bei denen man z.B. 30 Tage jeden Tag nach einem bestimmten Plan Yoga übt. Oder ein/e Yogi:ni schlägt jeden Tag eine Asana vor, in der sich alle fotografieren und die Person dann verlinken. Oder man macht sich aus, jeden Tag zu meditieren. Ich beobachte, dass ganz viele Menschen von Challenges begeistert sind und gerne mitmachen. In der Gruppe ist einfach vieles leichter und macht mehr Spaß – ich denke, das ist der Grund dafür.

2 Seiten einer Challenge

Der Vorteil einer Challenge ist, dass sie Druck aufbaut. Sie soll die Teilnehmer:innen verpflichten, z.B. an einer neuen Gewohnheit dranzubleiben. Wenn man es schafft, etwas z.B. 30 Tage zu machen, ist es einfacher, diese Gewohnheit auch danach beizubehalten. Unser Gehirn braucht viele Wiederholungen, bis sich etwas als „normal“ anfühlt. Dabei helfen die Community, Pläne zur Durchführung, Inspirationsmails oder/und die Möglichkeit, Rechenschaft darüber abzulegen, ob man die Aufgabe erledigt hat, oder nicht.

Der Nachteil einer Challenge ist, dass sie Druck aufbaut. Ja, Du hast richtig gelesen! Der Vorteil ist der Nachteil. Wenn die Challenge zu streng gestaltet ist, könnte das Gefühl entstehen, es nicht geschafft zu haben. Man sieht, wie toll die anderen die Aufgaben (vermeintlich) absolvieren. Das kann sehr demotivierend sein. So wird ein motivierenden Erlebnis schnell zum frustrierenden Erlebnis.

Passende Anforderungen

Das Prinzip der Challenge finde ich trotzdem sehr hilfreich! Deshalb biete ich eine Sonnengruß-Challenge an, die am 17. März 2024 startet. Die Anforderungen sind frei wählbar: Du kannst für Dich festlegen, was Du in diesem Monat gerne üben möchtest. Das könnten wenige oder viele Sonnengrüße sein. Du suchst aus, welchen Sonnengruß Du machst und ob Du einmal pro Woche oder 7 Mal pro Woche üben möchtest, oder irgendetwas dazwischen. Schließlich muss diese Praxis zu Dir und zu Deinem Leben passen! Wenn Du gerne mehr Information hättest, klicke auf den unten stehenden Link!

Meine Ziele

Auch wenn ich schon wieder viel mehr übe als zuletzt, möchte ich diese Challenge auch für mich nützen. Ich habe Dir in den letzten Artikeln von meinen Struggles erzählt! Ich werde also aktiv dabei sein. Ich plane, Sonnengrüße zu üben und auch nach der Challenge weiter zu machen. So hoffe ich, dass ich vom Effekt auf meinen Körper und Geist danach wieder ein bisschen zehren kann! Und wer weiß, vielleicht bleibe ich diesmal ja auch länger dabei und integriere die Sonnengrüße wieder in meine (fast) tägliche Praxis.

Ich freue mich auf’s gemeinsame Üben!

Liebe Grüße,

Lena.

Meine schlaflose Nacht nach 108 Sonnengrüßen… (Teil 2)

Meine schlaflose Nacht nach 108 Sonnengrüßen… (Teil 2)

17-20210918_Lenayoga_Sessel_0017_cChristian-Kotrc-scaled Meine schlaflose Nacht nach 108 Sonnengrüßen... (Teil 2)

… das war der Teaser im letzten Blogartikel! Es ist normalerweise nicht meine Art, Dich so im Ungewissen zu lassen, aber der Text wäre sonst wohl zu lang geworden.

 

Musik: Check. Sport: Wie bitte?

Ein kleiner Rückblick in meine Vergangenheit: Ich komme aus einem Umfeld, in dem Bewegung nicht so wichtig war. Tanzen, laufen, inline skaten hat mir zwar immer Spaß gemacht, aber ich war in keinem Verein integriert, habe keine Kurse besucht, hatte in meinem Alltag keine sportlichen Vorbilder, keine Routine und keine Motivation. Dementsprechend unfit und mit Fehlhaltungen versehen kam ich im Yoga an. Deshalb war Triyoga Flows, meine erste Yogastil-Liebe, so passend für mich, aber das ist eine andere Geschichte! 

 

Dark night of the body

Als ich für die Workshops 108 Sonnengrüße gemacht habe, ging das für einmal immer gut. Ich hatte dann ja wieder ein halbes Jahr 😉 Zeit, um zu regenerieren. 2014 habe ich den Workshop allerdings 3x in 4 Tagen angeboten und mein Körper hat beschlossen zu streiken. Während des Übens habe ich noch nichts gemerkt, aber in der Nacht nach den letzten 108 Sonnengrüßen ging’s los: Ich hatte brennende Schmerzen am ganzen Körper. Ich habe es gleich auf Überlastung zurück geführt. Die energetische Komponente kommt aber noch dazu – bei 324 Sonnengrüßen kommt man schon besonders in Schwung! Zum Glück war es am nächsten Morgen wieder vorbei und es ist nur ein satter Muskelkater übrig geblieben. 

Diese schlaflose Nacht war mir allerdings eine Lehre und ich habe beschlossen, fitter zu werden. Wie, wenn keine Sportart Spaß macht, weil man zu wenig sportlich ist? Mit Yoga. Ich habe also strukturiert begonnen, 5 Mal pro Woche Sonnengrüße zu üben. Zuerst waren es 30 pro Tag, dann 40, dann 50, … jeweils 3 Wochen. Mit einer kurzen Unterbrechung, weil ich aus gesundheitlichen Gründen eine Bewegungspause machen musste, habe ich mir für dieses Projekt ungefähr ein halbes Jahr Zeit genommen. Ich wollte wirklich dauerhafte Ergebnisse haben und das ist mir auch gelungen! 

 

108 Sonnengrüße 5x pro Woche

Nach einigen Monaten, während derer ich 5 Mal pro Woche 108 Sonnengrüße geübt habe, ist mir langweilig geworden – ich brauchte neue Impulse und habe aufgehört. Dafür konnte ich dann mit einem einfachen Trainingsplan beginnen zu laufen. Von der Wirkung des Sonnengruß-Projekts habe ich bis jetzt, also 9 Jahre, profitiert! Ich hatte nie wieder Schwierigkeiten mit überlasteten Handgelenken, keinen Muskelkater, mein Rücken ist weitgehend schmerzfrei, …

 

Die Wirkung lässt nach!

Jetzt, im Frühjahr 2024 merke ich allerdings, dass ich wohl wieder nachschärfen muss! Ich habe gerade mit einer Ausbildungsgruppe 108 Sonnengrüße geübt. Zum Glück hatte ich keine schlaflose Nacht wegen Schmerzen, aber meine Handgelenke und Schultern haben schon mal kurz gefragt, ob das mein Ernst sei! Natürlich habe ich auch schon einen Plan, auf welche Art ich nachschärfen möchte. Du kommst darin auch vor, wenn Du möchtest! Wie – das erfährst Du im nächsten Artikel. Sorry, dass ich Dich schmoren lasse, aber das würde hier schon wieder zu lang werden! Ich verspreche erstens: Es wird nicht lange dauern, bis der nächste Text kommt,  zweitens: die Sonnengruß-Serie ist nach dem dritten Teil zu Ende.

 

Alles Liebe und namasté,

Lena.

108 Sonnengrüße – warum, wozu, weshalb? (Teil 1)

108 Sonnengrüße – warum, wozu, weshalb? (Teil 1)

20230312_LenaYoga_Gruppe_WEB_0010_cChristian-Kotrc 108 Sonnengrüße - warum, wozu, weshalb? (Teil 1)

108 Sonnengrüße (oder weniger ;-)) zu üben ist für mich die einfachste Methode, um täglich auf der Yogamatte zu praktizieren!

Wie ich Sonnengruß-Fan geworden bin:

In meiner Anfangsphase als Yogalehrerin habe ich 2013 in einer der bekannten Yoga-Zeitschriften einen Aufruf gesehen: Als Studiobesitzer sollte man eine Charity-Aktion zum damaligen Tag des Yoga im Februar (das war noch bevor im Jahr 2015 der 21. Juni der Welttag des Yoga geworden ist) ins Leben rufen, bei der man 108 Sonnengrüße übt. Und ich dachte mir so: Wow, das ist ganz schön viel! Gleichzeitig kannte ich schon damals die Austrian Doctors. Das ist eine kleine österreichische Hilfsorganisation, die ich gerne unterstützen wollte. Obwohl ich kein Yogastudio hatte, wollte ich mich gerne beteiligen! 

Zuerst musste ich aber selber einmal 108 Sonnengrüße geübt haben. Interessanterweise war es für meinen Geist ganz schön herausfordernd, mich dazu zu überwinden! Ich habe mir eine Zählhilfe bereit gelegt, auf die Uhr gesehen – schließlich wollte ich für den geplanten Charity Workshop ja auch wissen, wie lange wir ungefähr brauchen werden – und losgelegt! Dabei habe ich schnell gemerkt, dass bei den vielen Wiederholungen die einfachste Variante des Sonnengrußes absolut ausreicht. Chatturanga und intensive Rückbeugen zu Beginn und am Ende habe ich gleich mal gestrichen. So hat die Umsetzung für mich wunderbar funktioniert. Nach meinen ersten 108 Sonnengrüßen am Stück habe ich mich wundervoll gefühlt!

Informationen sammeln:

Nach einiger Recherche habe ich festgestellt, dass bei einem Workshop, bei dem man 108 Sonnengrüße übt, normalerweise der/die Lehrer:in für alle laut (auf Sanskrit) mitzählt. Alle üben dann gleichzeiti. Der Teil in mir, der Yoga für möglichst viele Menschen zugänglich machen wollte hat sofort rebelliert. Jetzt weiß ich, dass das der traumasensible Teil in mir war und freue mich, dass das damals schon mein Fokus war! Daher habe ich auf jeden Fall entschieden, dass ich nicht mitzählen und auch nicht vorgeben werde, wer wie viele Sonnengrüße machen soll. Es war von Anfang an möglich, z.B. 12 Sonnengrüße zu machen, oder 54, … Je nach Tages- und Handgelenksverfassung. 

Endlich findet der Workshop statt:

Nach dieser Vorlaufzeit hat der erste Workshop zur Wintersonnenwende 2013 stattgefunden. Die Teilnehmer:innen waren teilweise aus meinen Kursen, teilweise Bekannte und Verwandte, die Lust hatten, diese Art des Yoga Übens einmal auszuprobieren. Das Praktizieren in der Gruppe und die Musik dazu haben uns so beflügelt, dass viele Teilnehmer:innen viel mehr Sonnengrüße gemacht haben, als sie geplant hatten! So waren alle zufrieden: Die Teilnehmer:innen, weil sie überrascht waren, was für eine feine Praxis 108 Sonnengrüße sind, ich, weil ich lauter strahlende Gesichter gesehen habe und die Austrian Doctors, weil eine ordentliche Spendensumme zusammen gekommen ist.

Viele Veranstaltungen folgen:

Ab dem Zeitpunkt habe ich diese Art von Workshop zweimal pro Jahr angeboten – einmal zur Sommer- und einmal zur Wintersonnenwende. Da ich an unterschiedlichen Orten Yogakurse angeboten habe, lag dann auch nahe, mehrmals pro Sonnenwende 108 Sonnengrüße anzubieten. Warum ich dadurch eine schmerzhafte und deshalb schlaflose Nacht hatte, erzähle ich Dir im nächsten Blogartikel!

Alles Liebe und namasté,

Lena.

PS: Wenn Du gerne mehrmals wöchentlich Sonnengrüße üben möchtest, findest Du hier Tipps zum Aufbau einer Yoga-Routine!



Consent Management Platform von Real Cookie Banner